Chromaflora ist ein faszinierendes Werk, das klassische Stillleben-Traditionen mit digitaler Bildmanipulation aufbricht. Auf den ersten Blick zeigt sich ein florales Arrangement in einer Glasvase – doch die surreale Farbgebung verrät schnell: Wir blicken in ein invertiertes Farbspektrum. Die ursprünglich lebendige, natürliche Erscheinung der Tulpen verwandelt sich in eine beinahe außerweltliche Komposition aus Blau- und Violetttönen.

Der Künstler spielt hier bewusst mit Wahrnehmung und Realität. Die scheinbar vertraute Form wird durch die Umkehrung der Farben in eine visuelle Störung verwandelt, die dennoch ästhetisch anziehend wirkt. Das Werk lädt zur Reflexion über die Grenzen des Sichtbaren ein – über die Frage, was "natürlich" oder "künstlich" überhaupt bedeutet.

Chromaflora steht als poetisches Beispiel für eine fotografische Praxis, die nicht nur abbildet, sondern transformiert – und dadurch unsere Sinne schärft für das Unsichtbare im Sichtbaren.